Zwei Jahre hintereinander hatte Uwe Lang zuletzt sprichwörtlich Kreide fressen müssen bei den unterfränkischen Bergrennen in Hausen und Eichenbühl, jetzt ist die Hackordnung wiederhergestellt.
Der mit Abstand schnellste Bergrennfahrer Deutschlands hatte Ende Juli seine Seuche in der Rhön beendet und nun beim 50. Unterfranken- Bergrennen des GAMSC Würzburg in Eichenbühl seinen inzwischen fünften Gesamtsieg eingefahren. Am Rennsonntag legte der Schweinfurter im ersten Lauf mit 1:15,49 Minuten den Grundstein für den Erfolg. „Mein Auftrag lautete heute, vorne zu sein und nichts kaputt zu machen“, unkte der 53-Jährige, der sich mit dem Gesamtsieg selbst ein nachträgliches Geburtstagsgeschenk machte.
Im Wissen darum, den Streckenrekord des Deutsch-Slowenen Patrik Zajelsnik nicht antasten zu können, agierte Lang im Stil von Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton. Er hielt seinen Verfolger, den Formel-3-Piloten und ehemaligen deutschen Meister Frank Debruyne sicher in Schach, ohne dabei ans Limit zu gehen und landete
den erwarteten Favoritensieg. Lang hatte vorher ein paar Tage Bergwanderurlaub in der Rhön gemacht und erlebte seinen ersten Segelflug. Dieser verleitete ihn freilich nicht dazu, in Eichenbühl abzuheben. Stattdessen gewann er souverän vorDebruyne (Neuried) und Thomas Conrad (Dettenhausen). „Meine Jahresbilanz liest sich doch gut“, fand
der für den MSN Sennfeld fahrende Osella-Pilot, der tatsächlich eine Top-Ausbeute vorzuweisen hat. Bei sieben bestrittenen Rennen fuhr der vierfache deutsche Bergmeister fünf Gesamtsiege heraus – ein Arbeitsnachweis der allerersten Güte. Nebenbei verteidigte Uwe Lang den Titel des DMSB-Berg-Cup-Siegers für Rennsportfahrzeuge.
Zum Jubeln war seinem Sohn Georg Lang in Eichenbühl überhaupt nicht zumute. Denn er ging im ersten Rennlauf im Hurra-Stil ein hohes Risikound wäre in der zweiten Kurve fast abgeflogen. Er konnte einen Crash zwar noch abwenden, verlor aber derart viel Zeit, dass die Tageswertung für ihn komplett im Eimer war. Im dritten Lauf fuhr er zwar persönliche Bestzeit in Eichenbühl mit 1:20,21 Minuten und war damit Drittbester seiner Formel- 3-Klasse. Doch für den Hobby-Eishockeyspieler war da längst alles gelaufen und auch der Sieg seines Vaters mochte den 26-Jährigen nicht wirklich trösten.
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Von unserem Mitarbeiter
HARTMUT HESS
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